EINE ABIFEIER GANZ BESONDERER ART …
Mittwoch – 14.07.2021, 16:40. Die letzte mündliche Abiturprüfung geht zu Ende. Erleichterung macht sich breit – bei den Schüler*innen, Lehrkräften und natürlich auch bei der Schulleitung. Aufgeregte Schritte im Schulhaus, leises Getuschel, erwartungsvolle Blicke, … die Abiturient*innen der KvD treffen letzte Vorbereitungen für ihre langersehnte Zeugnisübergabe. Die Vorfreude ist ihnen ins Gesicht geschrieben, haben sie doch zwei Jahre unter widrigsten Bedingungen auf diesen Moment hingearbeitet. Entsprechend sind auch die Outfits – elegant, Corona-trotzend und einer Zeugnisübergabe im kleinen Rahmen mehr als würdig.
Es ist ein besonderer Jahrgang. Die Schüler*innen mussten auf Vieles verzichten – keine Mottowoche, kein Abistreich und kein Abschlussball. Zusätzlich mussten sie ihr Abitur unter Corona-Bedingungen absolvieren, begleitet von einem Gefühl der Ungewissheit. Als bekannt wurde, dass die Zeugnisübergabe in der Schule stattfinden kann, war die Freude entsprechend groß. Endlich wieder etwas Normalität und eine würdige Abschlussfeier, die einen Abschied von der Schule, die man immerhin 8 Jahre lang besucht hat, ermöglicht. Doch der Wetterbericht verhieß nichts Gutes. Regen und Unwetter. Abermals musste die Schulleitung den Schüler*innen schweren Herzens mitteilen, dass die Zeugnisübergabe so nicht auf dem Schulhof stattfinden kann. So wurde es der heutige Mittwoch – eine Zeugnisübergabe unter Auflagen, ohne Eltern und Freund*innen. Doch die Absolvent*innen zeigten auch hier – Corona wird ihnen diesen Tag nicht nehmen. Voller Tatendrang, Kreativität und Leichtigkeit bereiteten sie gemeinsam mit Schulleitung und Lehrkräften eine sehr humorvolle, kurzweilige und persönliche Zeugnisübergabe vor.
Es ist für die Schüler*innen ein Tag der Freude und Trauer zugleich. In ihren Reden bedanken sie sich nicht nur bei ihrem Jahrgang für eine aufregende und unvergessliche Zeit, sondern auch bei ihren Lehrerinnen und Lehrern. Ein Ranking macht deutlich – man ist über die Jahre hinweg zusammengewachsen und hat die einzelnen Qualitäten der Lehrkräfte und Mitschüler*innen zu schätzen gelernt. Die emphatische Tutorin, die man auch nachts anrufen kann; der fürsorgliche Deutschlehrer, der auch einmal Pizza für einen ausgehungerten Kurs bestellt; die engagierte Englischlehrerin, die Kontakte in den USA für eine „face-to-face-experience“ organisiert und nicht zu vergessen, die „top-gestylte“ Geschichtslehrerin, die mit Frauenpower überzeugt. Über den Jahrgang selbst sagen sie: wir sind „chaotisch“, wir sind „cringe“, aber das ist eben auch „unsere besondere Seite“. Seit der 5. Klasse halten sie zusammen, lassen Klassenbücher verschwinden, wenn es für die Fehlzeit eines/einer Mitschüler*in nötig ist und die Insider werden sie laut Rednerin noch im Studium verfolgen.
Auf eine emotionale Rede folgt dann endlich der Höhepunkt der Veranstaltung – die Zeugnisübergabe. Herr Duran, der Schulleiter, ist stolz auf seine Schützlinge, haben sie doch „wirklich hart gekämpft“ und mit Durchhaltevermögen geglänzt. Er ist glücklich, dass die Prüfungen heute abgeschlossen werden konnten und alle 24 Schülerinnen und Schüler, die die mündlichen Prüfungen antreten konnten, diese auch bestanden haben. Es war nicht nur aufgrund von Corona ein besonderer Jahrgang. An der KvD war es der zweitgrößte Abiturjahrgang und einige Schüler*innen konnten herausragende Leistungen vollbringen. Fünf Schüler*innen konnten einen Einserdurchschnitt erreichen. Die Schülerinnen Meryem (1,5), Özge (1,3) und Nodira (1,0) lieferten gar Bestnoten. Zusätzlich konnten drei Schüler*innen herausragende Leistungen in den Fächern Sport, Mathe und Deutsch zeigen. Suat erhielt für seine sportlichen Leistungen die Alfred-Maul-Gedächtnismedaille; Nodira konnte für ihre mathematischen Fähigkeiten mit dem DMV-Abiturpreis Mathematik glänzen und Özge ergatterte den Scheffelpreis für ihre besonderen Leistungen im Fach Deutsch innerhalb der letzten zwei Jahre. Trotz aller Maßnahmen ist der Schule eine würdige Veranstaltung gelungen. Statt Handschlag zur Gratulation gibt es einen Faustgruß, der mit einem freudigen Zwinkern entgegengenommen wird.
Feierlich umrahmt wird die Zeugnisausgabe mit Musik und Beifall aus dem Publikum, sodass sich die Zeugnisübergabe zu einem hoffentlich unvergesslichen Höhepunkt für unsere Absolventen*innen gestaltete. Es folgen Gratulationen vonseiten der Lehrkräfte, ein reger Austausch untereinander und gutes Essen. Auch die ehemalige Klassenlehrerin der Abiturient*innen aus der 5. Klasse hatte etwas vorbereitet. Feierlich übergibt sie ihren ehemaligen Schüler*innen Briefe, die sie in der 5. Klasse an sich selbst geschrieben hatten. Frau Kolivas erinnert sich an die großen Träume der Schüler*innen Fußballer*in, Ärzt*in, Lehrer*in, Architekt*in oder Anwält*in zu werden. Sie betont, dass sie schon damals überzeugt war, dass alle Schüler*innen erfolgreich werden würden. Und so wünschen wir unseren „Ehemaligen“ dieses ganz besonderen Jahrgangs für den nächsten Schritt ins Leben viel Erfolg und hoffen, dass sich viele Träume und Wünsche in den nächsten Jahren erfüllen werden.
Text/Bildmaterial: Wi