Oper ist langweilig und altbacken? Von wegen – ein musikalisches Meisterstück für die R10a und R10b
„Ich hörte gestern – werden Sie es glauben? Zum zwanzigsten Male Bizets Meisterstück. (…) Diese Musik scheint mir vollkommen. Sie kommt leicht, biegsam, mit Höflichkeit daher. Sie ist liebenswürdig, sie ‚schwitzt‘ nicht. (….) – Ohne Grimasse! Ohne Falschmünzerei! Ohne die Lüge des großen Stils! (…) Sie ist so unaffektiert und aufrichtig, dass ich sie praktisch ganz auswendig gelernt habe, von Anfang an.“
Friedrich Nietzsche in einem Brief im Jahr 1888 über „Carmen“ von Georges Bizet.
So oder so ähnlich erging es den Zehntklässler*innen der Realschule in den letzten anderthalb Wochen auch. In zwei dreitägigen Intensivprojekten nahmen die Schüler*innen die Oper „Carmen“ von Georges Bizet genauer unter die Lupe und inszenierten diese musikalisch – natürlich ergänzt durch eigene kreative Impulse. Geleitet wurde das Projekt von Herrn Lewczuk, einem der Musiklehrer an der KvD.
Um die Musik richtig einsetzen zu können, war es natürlich notwendig die Handlung von „Carmen“ und die Lebensumstände der Protagonisten zu kennen. Die Schüler*innen mussten sich daher zunächst intensiv mit der „Zigeunerin“ Carmen, die in der Zigarettenfabrik arbeitet und allen Männern den Verstand raubt, auseinandersetzen. Weitere wichtige Rollen spielen der erfolgreiche Torero Escamillo und der Soldat Don José. Dieser ignoriert Carmen zunächst, verliebt sich dann aber in diese. Anschließend wird er von Carmen verlassen und ersticht sie letztlich aus Eifersucht.
Nach der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Stück lernten die Schüler*innen die musikalischen Merkmale sowie die Arien der Hauptfiguren kennen und spielten diese mit Instrumenten nach. Die sogenannte „Habanera“, eigentlich ein afrokubanischer Tanz und in der Oper „Carmen“ die Arie der Hauptdarstellerin Carmen, spielten die Schüler*innen mit Stick und nachher auch mit Percussion- sowie Melodieinstrumenten. Aber nicht nur musikalisch wurden die 10-Klässler*innen tätig. Sie durften sich auch im Schauspiel üben und entwickelten in Kleingruppen anhand verschiedener Szenen ein eigenes kurzes Schauspiel, in dem sie dann auch eigene kreative Impulse einbauen konnten.
Wer hätte gedacht, dass eine Oper so viel Unterhaltung bringen kann?