„noname“ – die
„Die Band ist meine musikalische Familie.“
„Musik ist meine Leidenschaft.“
„Man ist abgelenkt vom ganzen Schulstress.“
Diese Sätze schreiben die Mitglieder der Schulband noname vor ihrem Auftritt beim Tag der offenen Tür auf die Tafel im Musikzimmer. Die Frage dazu: Warum seid ihr eigentlich in der Band?
Mit ihren Antworten bestätigen die Schülerinnen und Schüler, was auch die Forschung schon lange weiß: Musik stärkt soziale, emotionale und personale Kompetenzen. Diese „Transfereffekte“ verleihen dem Fach Musik im Schulalltag auch so schon einen besonderen Stellenwert; umso intensiver sind diese Erfahrungen natürlich, wenn man sich in einer AG ausschließlich der Praxis widmet, also: Wenn man Musik macht.
Jeden Freitag bleiben also 11 Musikerinnen und Musiker nach Schulschluss noch zwei weitere Stunden im Musikraum, um ihrer Leidenschaft nachzugehen. Gemeinsam lernen sie, was es heißt, aufeinander zu hören, wirklich zusammen zu spielen, komplizierte Rhythmen auswendig zu lernen und dann als Gruppe im richtigen Moment alles zu geben.
Dabei wird der Kern der Band immer wieder von interessierten Gästen besucht, die für einzelne Lieder dazu stoßen, um ihr Talent mal im Ernstfall auszuprobieren. Im Rahmen des Abraham-Pokal-Jahres etwa haben noname gleich zwei Rap-Songs auf Deutsch umgeschrieben und mit großem Effekt vor mehreren hundert Leuten performt. In den Texten reflektieren die Rapper dabei Themen wie Ausgrenzungserfahrungen, Heimatgefühl und die Herausforderung, in einer manchmal überwältigenden Welt seinen eigenen Weg zu gehen.
Die Band ist am Ende dann auch das: Ein Raum, in dem man sich ohne Leistungsdruck aus eigenem Antrieb ausprobieren und seinen eigenen Weg gehen kann. noname wird auch im nächsten Jahr eine Gelegenheit für motivierte und musikbegeisterte Schüler/innen sein, ihre Leidenschaft in ihrer „musikalischen Familie“ auszuleben.
Johannes Weis